Jahresberichte
Seit ihrer Gründung 1998 vergibt die Naturstiftung die Gestaltung ihre Jahresberichte jeweils an einen Künstler oder eine Künstlerin. Das Budget ist gering, aber die Gestalter können sich frei entfalten – von der Papierauswahl über das Layout bis zu den Illustrationen und künstlerischen Grafiken. Ästhetische Gestaltung und klar strukturierter Inhalt ergeben einen „Jahresbericht für Sammler und Naturfreunde“, der zwar schwer abheftbar ist, aber umso öfter zur Hand genommen wird.



Drei Fragen an die Gestalterin Lina Korsten
Woher nimmst Du die Inspiration für Deine künstlerische Arbeit und welche Rolle spielt Natur dabei?
Ich habe schon immer eine große Begeisterung für die Natur. Als Kind war ich ständig draußen unterwegs und habe meine Eindrücke in unzähligen Tier- und Pflanzenzeichnungen festgehalten. Diese Verbindung zur Natur begleitet mich bis heute und spielt eine wichtige Rolle in meiner künstlerischen Arbeit.
Wenn ich mal eine kreative Blockade habe oder einfach den Kopf freikriegen muss, gehe ich gerne spazieren – am liebsten irgendwo im Grünen. Dabei achte ich bewusst auf Farben, Muster und Strukturen, die mir unterwegs begegnen. Das hilft mir oft, neue Ideen zu finden oder Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Diese kleinen Eindrücke aus der Natur bringen oft frischen Wind in meinen kreativen Prozess.
Welche Techniken und Materialien verwendest Du in Deiner Arbeit?
Früher habe ich hauptsächlich mit Bleistift gezeichnet. Wenn ich mit Farbe arbeiten wollte, habe ich gern Aquarell verwendet. Ich mag an dieser Technik besonders, wie leicht und lebendig die Farben wirken, und wie spontan und organisch sich damit arbeiten lässt. Seit ein paar Jahren zeichne ich überwiegend digital auf dem iPad. Das bietet mir viel mehr Flexibilität, ich kann schneller arbeiten und habe eine große Auswahl an Werkzeugen, die ich fast wie echtes Material nutzen kann. Für mein aktuelles Projekt habe ich mich zum Beispiel bewusst für eine Bleistift-ähnliche digitale Technik entschieden, die dem klassischen Zeichenstil täuschend echt nahekommt.
Mir ist wichtig, dass eine Zeichnung nicht zu perfekt wirkt. Ich mag es, wenn Linien etwas ungleichmäßig sind oder mal ein verwischter Strich zu sehen ist. Gerade diese kleinen „Unsauberkeiten“ verleihen der Arbeit Charakter und erinnern an das Analoge, was mir sehr am Herzen liegt. Trotz der digitalen Möglichkeiten greife ich immer noch gerne zu Stift und Papier, vor allem beim Ideenskizzieren. Mein Notizbuch und ein einfacher Bleistift sind da oft mein erster Schritt, bevor ich digital weiterarbeite.
Wie hat Deine Arbeit an unserem Jahresbericht Deine Sicht auf den Naturschutz beeinflusst?
Zu Beginn des Projekts wollte ich erstmal ein Gefühl für die Inhalte bekommen und habe mir dafür die verschiedenen Themen und Projekte der Naturstiftung David genauer angeschaut. Ich hatte vorher schon eine grobe Vorstellung davon, was Naturschutz bedeutet, aber ich war wirklich überrascht, wie viel Arbeit hinter jedem einzelnen Projekt steckt und wie viele engagierte Menschen daran beteiligt sind.
Für meine Illustrationen habe ich zusätzlich gezielt recherchiert, um sicherzustellen, dass die gezeichneten Tiere und Pflanzen wirklich in den jeweiligen Gebieten heimisch sind. Mir war es wichtig, nicht nur passende, sondern auch teils bedrohte Arten zu zeigen, um damit vielleicht ein kleines bisschen mehr Aufmerksamkeit auf diese Themen zu lenken. Die Arbeit am Jahresbericht hat mir nochmal sehr deutlich gemacht, wie wichtig Naturschutz ist und wie oft Projekte, die eigentlich enorm viel bewirken, nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie eigentlich verdienen.
Die Auszeichnung
Die Naturstiftung David ist im Jahr 2012 in der Kategorie „Gesamtauftritt“ mit dem Kommunikations-preis KOMPASS des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen ausgezeichnet worden. Innovatives Konzept, klare und übersichtliche Gestaltung, jede Menge gut sortierte Information: Das sei preiswürdig, befand die Jury und würdigte damit die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung.
Die Künstlerinnen und Künstler
An folgende Künstlerinnen und Künstler wurde die Gestaltung der letzten zehn Jahresberichte vergeben: Lina Korsten (2024), Anna Marlene Buhler (2023), Sarah Neumann (2022), Melissa Harms & Nele Schacht (2021), Paula Kuhn (2020), Karla-Jean v. Wissel & Lea Berndorfer (2019), Anna Margareta Jessat (2018), Robert Bartsch & Frank Krause (2017), Melanie Fassbender (2016), Asuka Grün & Marina Friedrich (2015).
Die Ausschreibung
Wir sind immer auf der Suche nach Künstlerinnen und Künstlern, die sich eine Referenz schaffen wollen. Der Jahresbericht wird bundesweit an unsere Partner und Förderer verteilt. Wir geben Ihnen ein festes Budget vor, aber Sie sind völlig frei in der Umsetzung. Interessiert? Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an post@naturstriftung-david.de. Wir freuen uns Sie kennenzulernen!