Maßnahmen Kulturlandschaft
Weiden, Steppenrasen und Streuobstwiesen – anmutig und harmonisch rahmt die Kulturlandschaft die bewaldeten Hänge der Hohen Schrecke ein. Die artenreichen Lebensräume bilden einen wichtigen Puffer zwischen dem Wald und der intensiv genutzten Agrarlandschaft im Thüringer Becken und im Unstruttal. Um die wertvollen Biotope langfristig zu erhalten, setzte das Naturschutzgroßprojekt auf eine naturverträgliche Nutzung und die Stärkung regionaler Kreisläufe.
Das strukturreiche Offenland bietet Lebensraum für zahlreiche seltene Arten: Wendehals, Neuntöter, Raubwürger und Grünspecht finden hier ebenso Nahrung und Nistplätze wie Wildbienen, Heuschrecken, Schmetterlinge oder die auffällige Wespenspinne. Auch viele Waldarten – etwa Schwarzstorch, Rotmilan oder Wildkatze – nutzen die angrenzenden Streuobstwiesen und Hecken als Jagdrevier.
Die Hänge der Hohen Schrecke waren über Jahrzehnte ein Zentrum des Kirschanbaus – über 70 Sorten wurden hier nachgewiesen. Mit dem wirtschaftlichen Wandel nach der Wiedervereinigung verloren Obstbau und Schafbeweidung stark an Bedeutung. Ohne Pflege breiten sich Gehölze aus und aus artenreichen Wiesen wird langsam Wald. Viele der alten Obstbäume geraten in Vergessenheit oder verschwinden ganz.
Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes wurden besonders wertvolle Flächen entbuscht, aber nur dort, wo eine langfristige Pflege durch Beweidung gesichert war. Gleichzeitig wurden neue Wege eröffnet, um die Streuobstwiesen wirtschaftlich zu nutzen: Die Gründung der mit Projektmitteln geförderten Apfelmosterei im Bahnhof Donndorf war hierbei ein wichtiger Meilenstein. Weitere Schritte folgen mit dem Streuobstprojekt der Stiftung. Schäfereibetriebe werden seit 2018 mit dem Projekt Weidewonne unterstützt.