Bergwiese im Thüringer Wald  © Thomas Müller

Artenreiche Bergwiesen im Thüringer Wald

Die Bergwiesen des Thüringer Waldes sind durch menschliche Nutzung entstanden. Heute ist diese jedoch aufgrund der kleinteiligen und teils schwer zugänglichen Flächen kaum noch wirtschaftlich. Wir wollen Anreize für Nutzungen schaffen, die die wertvollen Lebensräume für Pflanzen, Tiere und auch für die Region dauerhaft erhalten.

Wo liegen die Schwerpunkte im Bereich der Bergwiesen?

Um ca. 1.500 Hektar ökologisch wertvolle Bergwiesen zu erhalten, entwickeln wir langfristig wirksame Nutzungskonzepte. Außerdem stellen wir verbuschte Bergwiesen im Rahmen einer Erstpflege wieder her. In Abstimmung mit den Waldbesitzenden entwickeln wir im Anschluss an die Wiesen gestufte Waldränder, um Verschattung, Laubeintrag und die Beeinträchtigung durch Totholz auf den Wiesen zu reduzieren. Gleichzeitig verbessern wir damit Lebensräume für Arten des Wald-Offenland-Überganges.

Warum sind Nutzung und Pflege der Bergwiesen wichtig?

Die artenreichen Bergwiesen des Thüringer Waldes entstanden über viele Jahrhunderte im Rahmen der Besiedelung des Gebietes. Die Menschen rodeten den Wald, um Acker- und Weideflächen für ihren Lebens­unterhalt zu schaffen. Je nach Nutzungsart und Standort entstanden unterschiedliche Wiesentypen mit spezialisierten, lichtbedürftigen Tier- und Pflanzenarten.

Heute sind die damaligen Nutzungsformen und damit verbundene Pflege der Wiesen durch Mahd oder Beweidung oft nicht mehr wirtschaftlich. Auch fehlt es aufgrund des demografischen Wandels vielerorts an landwirtschaftlichen Betrieben. Ohne eine entsprechende Pflege, die diese Flächen offenhält, werden die Wiesen jedoch wieder zu Wald und Lebensraum für seltene Arten geht verloren.

Welche ökologische Bedeutung haben die Bergwiesen im Thüringer Wald?

Die Grünlandökosystemen nehmen rund zwölf Prozent der Gesamtfläche im UNESCO-Biosphärenreservat ein. Neben Bergmähwiesen zählen hierzu u. a. auch Borstgrasrasen, Feucht- und Nassgrünland sowie Trocken- und Halbtrockenrasen. So verschieden diese Biotoptypen sind, so unterschiedlichen, teils sehr seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten bieten sie wichtigen Lebensraum. Diese Grünlandöko­systeme spielen aber auch für den Schutz von Boden, Wasser und Klima eine bedeutende Rolle. Bei extensiver Bewirtschaftung können sie den Boden stabilisieren und das Grundwasser schützen. Auch Kohlenstoffdioxid wird im Rahmen der Humusbildung als natürlicher Prozess auf den Wiesen gespeichert.

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Ziele & Maßnahmen

Nutzungskonzepte entwickeln

Um die wertvollen Bergwiesen langfristig zu erhalten, braucht es nachhaltig wirksame Nutzungskonzepte. Zusammen mit Partnerinnen und Partnern vor Ort und inspiriert durch gute Beispiele aus anderen Regionen wollen wir solche Konzepte entwickeln und Grundlagen für eine tragfähige Umsetzung schaffen.

Wiesenbereiche entbuschen

Ungenutzte Wiesen werden durch natürliche Sukzession über verschiedene Verbuschungsstadien wieder zu Wald. Vielerorts ist das im Thüringer Wald bereits deutlich. Um diesen Prozess auf- und wertvolle Flächen offenzuhalten, werden wir hier gezielte Entbuschungsmaßnahmen durchführen.

Gestufte Waldränder entwickeln

Ein gestufter Übergang aus Hecken und niedrigen Laubbäumen verringert die Verschattung der Wiesen durch den angrenzenden Hochwald und schafft neue Lebensräume. Da dieser im Projektgebiet häufig fehlt, werden wir zusammen mit den Waldnutzenden an ge­eigneten Standorten gestufte Waldränder anlegen.

Unsere Förderer und Partner