Das Projektgebiet des Naturschutzgroßprojektes im Thüringer Wald
Das Projektgebiet umfasst rund 6.500 Hektar und zieht sich fast vollständig durch das gesamte 33.600 Hektar große UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald. Betrachtet werden ein Gewässernetz aus fast 550 Kilometern Quellbächen und Bachoberläufen mit ihren Uferbereichen sowie die daran angrenzenden Moore und ausgewählte Bergwiesen. Damit erstreckt sich das Projektgebiet beiderseits des Rennsteigs über die Bezirke mehrerer Städte und Gemeinden in den Landkreisen Ilm-Kreis, Hildburghausen und Schmalkalden-Meinigen sowie der kreisfreien Stadt Suhl.
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Der Naturraum des Projektgebietes
Das Projektgebiet liegt zum Großteil im Mittleren Thüringer Wald – mit bis zu 983 m ü. NN der höchste Teil des Mittelgebirges. Tief eingeschnittene Täler prägen die Landschaft. Das Gebiet besteht zu 84 % aus Wald und zu 12 % aus Grünland-Ökosystemen. Der Mittlere Thüringer Wald zeichnet sich außerdem durch eine hohe Dichte an Fließgewässern aus. Die potenzielle natürliche Vegetation bilden naturnahe Buchenwälder, die in höheren Berglagen zunehmend durchsetzt werden von Fichten und Tannen. Schlucht- und Hangmischwälder finden sich in den Tallagen. Hinzu kommen artenreiche Bergwiesen-Komplexe, Hoch- und Flachmoore sowie Quellfluren.
Das UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald
Die Gesamtfläche des UNESCO-Biosphärenreservats umfasst rund 33.600 Hektar. Bereits im Jahr 1976 waren Teile des heutigen Gebietes als Biosphärenreservat Vessertal ausgewiesen und im Jahr 1979 als solches von der UNESCO anerkannt worden. Es ist damit eines der beiden ältesten Biosphärenreservate in Deutschland. Nach Vergrößerungen in den Jahren 1986 und 1990 wurde ab dem Jahr 2011 ein umfangreicher Diskussionsprozess zur Erweiterung des Biosphärenreservates geführt. Dieser mündete schließlich in der Neuausweisung des UNESCO-Biosphärenreservates Thüringer Wald.
Das Naturschutzgroßprojekt als Leitprojekt
Das Naturschutzgroßprojekt stellt eines von 18 Leitprojekten im Rahmenkonzept des UNESCO-Biosphärenreservats Thüringer Wald dar und steht im Einklang mit dessen Vision einer nachhaltigen Entwicklung. Dies bedeutet: nicht auf Kosten der Enkel leben, effizient wirtschaften, sozial gerechtes sowie partnerschaftliches Handeln, global denken – lokal handeln. Das Projekt unterstützt die drei wesentlichen Biosphärenreservats-Funktionen: Schutz von Kulturlandschaft, Boden, Gewässer, Auen, Klima, Arten und Lebensräumen, Entwicklung (u. a. von Tourismus und Erholung) sowie Forschung & Bildung.