Kulturlandschaft
Weiden, Steppenrasen und Streuobstwiesen – anmutig und harmonisch rahmt die Kulturlandschaft die bewaldeten Hänge der Hohen Schrecke. Die artenreichen Lebensräume sind ein wichtiger Puffer zwischen dem Wald und der intensiv genutzten Agrarlandschaft im Thüringer Becken und im Unstruttal. Um die wertvollen Biotope langfristig zu erhalten, setzt das Naturschutzgroßprojekt vor allem auch auf Konzepte der naturnahen Nutzung und der Förderung regionaler Kreisläufe.
Wendehals, Neuntöter, Raubwürger und Grünspecht sind genauso auf das arten- und strukturreiche Offenland rund um den Wald der Hohen Schrecke angewiesen wie die vielen Wildbienen-, Heuschrecken-, Schmetterlings-, Laufkäfer- und Spinnenarten. Auch die Wespenspinne kann man vor allem im Spätsommer auf den Halb-Trockenrasen entdecken. Auch viele charakteristische Waldarten sind auf das unmittelbar angrenzende naturnahe Offenland als Jagdrevier angewiesen – beispielsweise Wespenbussard, Schwarzstorch und der Rotmilan. Auch die Wildkatze jagt häufig an den Hecken und in den Streuobstbeständen.
An den Hängen der Hohen Schrecke finden sich viele Obstbäume. Zusammen mit der Kyffhäuser-Region und dem Süßen See in Sachsen-Anhalt war die Hohe Schrecke über viele Jahrzehnte ein großes Kirsch-Anbaugebiet. Allein an der Hohen Schrecke konnten 50 verschiedene Kirschsorten nachgewiesen werden. Nach der Wiedervereinigung rentierte sich der Kirschanbau nicht mehr - ebensowenig wie die Apfelernte. Auch die Schafbeweidung erlebte einen starken Einbruch. Ohne die Nutzung der Streuobstwiesen und Steppenrasen wachsen erst Gebüsche und später ein ganzer Wald.
Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes werden ausgewählte Steppenrasen und Streuobstwiesen entbuscht. Allerdings nur dann, wenn die Beweidung der Fläche im Anschluss daran sichergestellt ist. Denn nur so kann eine schnelle Wiederverbuschung ausgeschlossen werden. Gemeinsam mit der Region versucht die Stiftung regionale Nutzungskreisläufe zu etablieren. So sollen Äpfel und Kirschen der Streuobstwiesen der Hohen Schrecke stärker als bisher genutzt werden. Die Etablierung der Apfelmosterei im Bahnhof Donndorf war hierzu ein wichtiger Schritt. Ebenso sollen Schäfereibetriebe bei der Vermarktung ihrer Produkte unterstützt werden. Hierfür hat die Stiftung das Projekt Weidewonne gestartet.
Maßnahmen im Detail
Jetzt online:
Das Hohe-Schrecke-
Journal-Bilanzheft!
Die 26. und damit letzte Ausgabe des Journals fasst kompakt die Aktivitäten und Ergebnisse des Naturschutzgroßprojektes Hohe Schrecke seit dessen Start im Jahr 2009 zusammen.
Weitere Informationen
Kulturlandschaft besuchen
Vor allem der Enzian-Wiesenweg zeigt die Vielfalt der Kulturlandschaft der Hohen Schrecke. Gleich hinter Braunsroda wandern Sie durch eine entbuschte Streuobstwiese, später über Halbtrockenrasen und entlang knorriger alter Kirschen.
Schäfer unterstützen
In der Schrecke geht die Zahl der Schäfer und damit der Weidetiere wie überall in Deutschland zurück. Mit dem Projekt Weidewonne versucht die Stiftung die Bedingungen für Schäfer vor allem auch in der Hohen Schrecke zu verbessern.
Energieholz
Was tun mit dem Holz nach der Entbuschung? Oft wird es vor Ort verbrannt oder kompostiert. Doch es gibt Alternativen. Mit einem Forschungsprojekt hat die Stiftung gezeigt, wie sich das Landschaftspflegeholz energetisch nutzen lässt.