Patenschaften für national bedeutsame Naturschutzflächen
Die Naturstiftung David hat mit finanzieller Unterstützung des Bundesumweltministeriums von Mai 2007 bis Oktober 2009 ein bundesweites Netz von Patenschaften für 20 national bedeutsame Naturschutzflächen aufgebaut. Im Rahmen des Projektes haben vor Ort aktive Naturschutz-gruppen, Vereine und Hochschulen als Paten - natürlich in Abstimmung mit dem jeweiligen Flächeneigentümer - Verantwortung für konkrete Flächen übernommen. Die Naturstiftung David hat die Paten vernetzt und ihre vielfältigen Aktivität.
Welche Ziele wurden mit dem Projekt verfolgt?
Durch die Initiierung der Patenschaften für national bedeutsame Naturschutzflächen sollte ein Beitrag dazu geleistet werden, dass die Flächen in ihrem Wert langfristig erhalten und unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten weiterentwickelt werden. Dabei wurde bewusst auf das Engagement, die Erfahrungen und die Kenntnisse der vor Ort aktiven Naturschutzgruppen gesetzt. Hierzu sollten die Paten bei der Entwicklung neuer Projekte für die national bedeutsamen Naturschutzflächen individuell unterstützt werden.
Durch die Vernetzung der Paten sollte darüber zudem die Motivation der einzelnen Gruppen gesteigert sowie mittels einer abgestimmten Öffentlichkeitsarbeit das Wirken der jeweiligen Gruppe regional und überregional bekannter gemacht werden. Im Idealfall sollte hierdurch die Spenden- und Mitgliederwerbung der einzelnen Gruppen verbessert werden.
Wie wurden die Paten unterstützt?
Der Schwerpunkt der Unterstützung durch die Naturstiftung David lag bei der konkreten Begleitung der Aktivitäten der Gruppen vor Ort – einschließlich der Projektentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit. Unter anderem wurden folgende Unterstützungen geleistet:
- Vermittlung von Kontakten zu den Flächeneigentümern (meist DBU Naturerbe GmbH und BImA/Bundesforst).
- Förderung des Erfahrungsaustausches zwischen den Naturschutzgruppen durch Vermittlung von Kontakten sowie Durchführung von Patenschaftstreffen.
- Organisation der Fachtagung „Waldentwicklung auf Naturschutzflächen“ (Mai 2009 in Rostock).
- Begleitung bei der Lobbyarbeit für die langfristige naturschutzfachliche Sicherung von national bedeutsamen Naturschutzflächen (z. B. Rostocker Heide).
- Erstellung einer Internetpräsentation mit Unterseiten zu allen Patenschaftsflächen.
- Erstellung einer Faltblattreihe mit individuellen Faltblättern zu acht Patenschaftsflächen sowie Erstellung weiterer Produkte zur Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Schautafeln für Henneberger Hang).
- Erstellung von Patenschaftserklärungen sowie Organisation von pressewirksame Unterzeichnung der Erklärungen (für fünf Flächen).
- Bereitstellung eines Vortrags zum Nationalen Naturerbe.
- Erstellung von Fotoaufnahmen durch einen professionellen Naturfotografen (für neun Flächen).
- Unterstützung bei der Projektentwicklung, einschließlich Vermittlung von Geldgebern.
Und nach Ende der Projektförderung?
Ziel des Stiftungsprojektes war es, langfristige Patenschaften für national bedeutsame Naturschutzflächen aufzubauen, die auch nach Ende der Projektförderung weiter bestehen. Dieses Ziel wurde bei sehr vielen Patenschaften erreicht. Die Intensität der Aktivitäten entspricht dabei den zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten der einzelnen Gruppen. Sie reichen von jährlichen Artenerhebungen (z. B. Peenemünde), kleinflächigen Landschaftspflegeeinsätzen (z. B. Westliche Hainleite) bis hin zur Durchführung dauerhafter Beweidungsprojekte zur Offenlandpflege (z. B. Oranienbaumer Heide, Tennenlohe). In manchen Fällen steht auch der Erwerb weiterer Naturschutzflächen (sog. Arrondierungsflächen) im Vordergrund, wie z. B. am Grünen Band in der nördlichen Altmark. Um einige Patenschaften ist es jedoch auch ruhig geworden, z. B. weil Personen, die die Patenschaft maßgeblich betreut haben, nicht mehr zur Verfügung stehen.
Auch nach Ende der Projektförderung wurden die Paten weiterhin kontinuierlich durch die Naturstiftung David unterstützt. Dies erfolgte und erfolgt vornehmlich im Rahmen der Angebote des „Netzwerks Nationales Naturerbe“, beispielsweise durch regelmäßige Weiterbildungsangebote oder die Zusendung des Informationsbriefes Nationales Naturerbe.