Besuchen & Erleben
Die Hohe Schrecke ist nicht nur ein Ort großer Naturschutzprojekte – sie ist auch ein Rückzugsort für Menschen, die die Natur wirklich erleben wollen. Fernab von Massentourismus laden schattige Wanderpfade, weite Radwege und geführte Exkursionen dazu ein, diesen besonderen Naturschatz mit allen Sinnen zu entdecken.
Warum lohnt sich ein Besuch?
Ob blühende Streuobstwiesen im Frühjahr, neblige Wildnispfade im Herbst oder märchenhafte Buchenwälder im Winter – jede Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Reiz. Ein sorgfältig ausgewähltes Wegenetz lädt dazu ein, die schönsten Ecken des Waldes zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden. Wer mit offenen Augen durch die Hohe Schrecke wandert, begegnet nicht nur uralten Baumriesen, sondern vielleicht auch Wildkatze oder Schwarzspecht. Drumherum locken Burgruinen, Schlösser, die Himmelsscheibe von Nebra, Freibäder – und echtes Landleben.
Wenn Sie möchten, nehmen Sie lokale Naturführerinnen und Naturführer mit auf besondere Streifzüge – vom Frühjahrswalderlebnis bis zur Wildnistour im Spätherbst.
Wie gehen hier Naturschutz und Tourismus Hand in Hand?
Das Naturschutzgroßprojekt verfolgte das Prinzip „Weniger ist mehr“. In diesem Sinne flossen auch Mittel aus dem Projekt in den Wegebau: Statt vieler Wege gibt es nun gut ausgeschilderte, naturnahe Pfade, die Besucher sanft lenken und die Natur schonen. Manche Wege wurden befestigt, um auch bei Nässe begehbar zu bleiben. Andere wurden „entschildert“ – sie sind weiterhin nutzbar, werden aber nicht mehr unterhalten.
Wie reise ich am besten an?
Die Hohe Schrecke kann sehr gut mit der Bahn erreicht werden. Vom ICE-Knotenbahnhof Erfurt fährt jede Stunde ein Zug in die Hohe Schrecke (Fahrzeit 35 min). Zentraler Bahnhalt ist Heldrungen. Von hier aus starten Busse in die Dörfer rund um den Wald. Oder man steigt gleich auf das Fahrrad. Der Wald ist nur fünf Kilometer entfernt. Für Wandernde ist der Haltepunkt Reinsdorf (b. Artern) noch besser geeignet.
Auch mit dem Auto ist die Region gut erreichbar: Die Hohe Schrecke liegt direkt an der Autobahn A 71. Braunsroda (Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren) liegt unmittelbar an der Anschlussstelle Heldrungen. Von Erfurt aus benötigt man hierher ca. 30 Minuten, von Halle 45 Minuten. Selbst von Berlin aus dauert die Anreise nicht viel länger als zwei Stunden.
Zentrale Ausgangspunkte für Wanderungen in die Hohe Schrecke sind Heldrungen-Braunsroda (Autobahn-Anschlussstelle), Wiehe (Modellbahnanlage) und Beichlingen (Schloss). Wer mit der Bahn anreist, sollte in Reinsdorf (bei Arten) aussteigen und von dort loswandern. Wer möglichst schnell das Wiegental erreichen will, sollte seine Wanderung von Hauteroda (Wanderparkplatz), Nausitz oder Kleinroda aus starten.
Rund um die Hohe Schrecke gibt es zahlreiche Ferienwohnungen. Zu empfehlen sind auch die Jugendherberge im Schloss Heldrungen und die Ländliche Heimvolkshochschule in Donndorf. Hotelübernachtungen sind in Wohlmirstedt und Bad Frankenhausen möglich. Einen Überblick gibt das regionale Gastgeberverzeichnis.
Das Waldgebiet der Hohen Schrecke ist sehr groß – allein die Ost-West-Ausdehnung beträgt mehr als 20 Kilometer. Es handelt sich deshalb in der Regel um längere Wanderungen. Aufgrund der Urtümlichkeit und der Naturnähe des alten Waldes sind die Wege nicht barrierefrei ausgebaut.
Eine gastronomische Versorgung ist nur vereinzelt zu finden. Sie sollten deshalb ausreichend Proviant mitnehmen.
Die Wege führen häufig durch die besonders naturnahen Wildnisbestände. Hier werden in der Regel keine Unterhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt. Es besteht insbesondere bei starkem Wind die Gefahr, dass Bäume umstürzen oder Äste abbrechen können. Bei Starkwind sollten sie deshalb besonders vorsichtig sein bzw. ganz auf eine Wanderung verzichten.
Die schönsten Wanderwege im Detail
Hängeseilbrücke Bärental
Die 180 Meter lange Hängeseilbrücke über das Bärental ist eine Attraktion in der Hohen Schrecke. Ein Besuch lohnt sich! Die jeweils etwa drei Kilometer langen Wanderwege von Braunsroda oder Reinsdorf zur Brücke führen erlebnisreich durch Streuobstwiesen, Hohlwege und alte Buchenwälder.

Unsere Radtour-Empfehlungen
Gut zu wissen!
Im Gegensatz zum Wanderwegenetz gibt es für Radfahrende in der Hohen Schrecke keine ausgewiesenen Rundwege. Stattdessen setzt die Region auf ein praktisches Knotenpunktsystem: An jeder wichtigen Radwegekreuzung finden Sie eine Nummer – und an den Wegweisern sind die nächsten Knotenpunkte in alle Richtungen angegeben. So können Sie Ihre Radtour ganz individuell planen, indem Sie einfach die gewünschte Reihenfolge der Knotenpunkte wählen.

Rundtour von Heldrungen/Braunsroda
Start ist am Bahnhof Heldrungen oder alternativ am Wanderparkplatz in Braunsroda. Von dort führt die Route über die Knotenpunkte (KP) 5 und 9 nach Oberheldrungen (KP 10). Weiter geht’s durch das Dorf Hauteroda und über den idyllischen Pfingstfleck zum KP 16. Danach verläuft der Weg über KP 15 und den aussichtsreichen Kammweg – vorbei an KP 14 – entlang des ruhigen Wiegentals bis zum KP 8 am Waldrand oberhalb von Reinsdorf. Über KP 4 erreichen Sie Braunsroda – und über KP 5 schließlich wieder den Bahnhof Heldrungen. Die Tour umfasst etwa 38 Kilometer und 256 Höhenmeter. Eine markante Steigung ist dabei zu meistern.

Rundtour von Beichlingen
Start am Schloss Beichlingen, von dort führt die Route zunächst leicht bergauf durch den Wald bis zum Knotenpunkt (KP) 17 am Kammerforst. Dann folgt eine rasante Abfahrt nach Burgwenden. Ab KP 18 geht es entlang des Kirschbaches durch stille Wälder vorbei am Forsthaus Rettgenstein bis nach Ostramondra. Hier wechseln Sie auf den Finnebahn-Radweg (KP 20) und folgen diesem über KP 25 und 24 bis nach Lossa. Von dort führt der Weg über den aussichtsreichen Kammweg zurück zum Kammerforst – über KP 15 und 16. Über KP 17 geht es schließlich zurück nach Beichlingen. Die Tour ist rund 35 Kilometer lang und überwindet etwa 325 Höhenmeter.

Rundtour von Wiehe
Start am Freibad Wiehe, von dort führt ein asphaltierter Weg über den Knotenpunkt (KP) 21 nach Langenroda. Durch den Ort hindurch und anschließend bergauf durchs Borntal bis zum KP 14. Auf dem Kammweg geht es entlang der Waldwildnis des Wiegentals weiter bis zum KP 8. Dort Richtung Norden abbiegen – es folgt eine rasante Abfahrt nach Gehofen (KP 6). Über Ritteburg erreichen Sie den Unstrut-Radweg, dem Sie flussabwärts bis nach Roßleben folgen. Von dort geht’s entspannt zurück nach Wiehe. Die Strecke ist 37 Kilometer lang und bewältigt rund 250 Höhenmeter.