Bläulinge  © Thomas Stephan

Presse

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Pressemitteilungen

07.11.2025 – Weidewonne-Wollwerkstatt 2.0 bringt Akteure der regionalen Wollwirtschaft in Erfurt zusammen

Auf Einladung der Naturstiftung David fand am 6. November 2025 in Erfurt die zweite Weidewonne-Wollwerkstatt statt. Rund 50 Schäferinnen und Schäfer, Designerinnen und Designer sowie wollverarbeitende Betriebe aus Thüringen und anderen Bundesländern, Österreich und der Schweiz kamen hier zusammen. Angesichts sinkender Zahlen an Schäfereibetrieben und anhaltend niedriger Preise für heimische Wolle diskutierten sie neue Wege für eine zukunftsfähige regionale Wollwirtschaft. Mit der Wollwerkstatt will das Projekt Weidewonne neue Impulse für eine faire und nachhaltige Wollnutzung setzen und damit das Schäfereihandwerk in Thüringen und darüber hinaus stärken.

„Unser Ziel ist es, Wolle wieder als das sichtbar zu machen, was sie ist: ein wertvoller, nachhaltiger Rohstoff von nebenan,“ sagt Stefanie Schröter, Projektleiterin von Weidewonne bei der Naturstiftung David. „Dafür braucht es Austausch, Kreativität und neue Kooperationen zwischen Schafzucht, Verarbeitung, Design und Vermarktung. Genau das wollen wir mit unserer Wollwerkstatt schaffen, um die Wertschöpfung rund um heimisch Wolle zu fördern.“

Jens Philippi, Geschäftsführer der eigengut OHG und einer der Referenten der Wollwerkstatt, bringt es auf den Punkt: „Erst wenn Nachhaltigkeit sich verkauft, wird sie zur Realität“.

Impulse aus Praxis und Kommunikation

Eröffnet wurde der Tag mit einem Impulsvortrag zu der Frage, wie regionale Wolle durch authentisches Storytelling und Social-Media-Kommunikation mehr Aufmerksamkeit gewinnen kann. Anschließend gaben drei Fachreferierende aus den Bereichen Rohwollgewinnung, Kommunikation und Produktentwicklung praxisnahe Einblicke in ihre Themenfelder und aktuelle Herausforderungen. Am Nachmittag erarbeiteten die Teilnehmenden in Werkstattrunden konkrete Ideen dazu. Dabei entstand eine Vielzahl an Ansätzen, wie regionale Wolle sichtbarer gemacht und wirtschaftlich besser genutzt werden kann. Zur besseren Vernetzung konnten auf einem „Markt der Möglichkeiten“ auch eigene Projekte, Produkte oder Ideen vorgestellt und passende Partner gewonnen werden.

Die Ergebnisse der Werkstatt sollen in die weitere Arbeit des Weidewonne-Netzwerks einfließen, insbesondere in die Entwicklung neuer Produktideen und Kommunikationsstrategien sowie Optimierungen bei der Gewinnung und Weiterverarbeitung von Rohwolle.

Hintergrund: Wolle als Rohstoff mit Zukunft

Heimische Wolle ist ein vielseitiger, nachwachsender Rohstoff, der jedoch häufig unter Wert gehandelt wird. Oftmals decken die Erlöse nicht einmal die Schurkosten. Dabei hat Wolle das Potenzial als Rohstoff für viele – teils innovative – Produkte: von Dämmstoffen über Matratzen und Geotextilien bis hin zu hochwertiger Kleidung. Das Projekt Weidewonne setzt sich dafür ein, regionale Wertschöpfungsketten in der Wollverarbeitung aufzubauen, Produkte aus heimischer Wolle zu fördern und Schäfereien bei der Vermarktung ihrer Leistungen zu unterstützen. 

Über Weidewonne

Weidewonne ist ein Unterstützungsnetzwerk für Thüringer Schäfereibetriebe, die durch ihre Landschaftspflege wertvolle Beiträge für den Naturschutz leisten. Das Projekt wird von der Naturstiftung David betreut und im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die gleichnamige Marke dient als Label für die Vermarktung von Lammfleisch und Wolle aus Thüringen und wurde 2014 vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten initiiert, das das Projekt ebenfalls unterstützt. 

 

Kontakt für Presserückfragen:

Naturstiftung David, Melanie Kleinod, Telefon: +49 361 710 129-22 | +49 152 09 872 603, melanie.kleinod@naturstiftung-david.de

21.10.2025 – Fichtenbestand am Schmücker Graben soll lichter Moorwald werden

ThüringenForst und Naturstiftung David bereiten Moorrenaturierung vor

Am Schmücker Graben unterhalb des Schneekopfes beginnen in diesen Tagen umfassende Fällarbeiten. Das Forstamt Oberhof entnimmt bis zu einem Drittel der Fichten mit Hilfe bodenschonender Holzerntetechnik. Der Eingriff hat einen besonderen Hintergrund: Die Maßnahme dient der Vorbereitung einer geplanten Moorrenaturierung der Naturstiftung David im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts „Bäche, Moore und Bergwiesen im Thüringer Wald“. Die Fällarbeiten erfolgen auf Initiative und Kosten von ThüringenForst und gehen dem offiziellen Start der Umsetzungsphase des Naturschutzgroßprojekts voraus. 

In den kommenden Jahren will die Naturstiftung David an die begonnenen Arbeiten anknüpfen und das Moor, das zu den größten im Thüringer Wald zählt, Schritt für Schritt wiederherstellen. Durch Verschluss alter Entwässerungsanlagen und die Auflichtung des Waldes soll wieder ein intaktes Moor mit naturnahem Moorwald entstehen. Dieses bietet spezialisierten Tier- und Pflanzenarten neuen Lebensraum, speichert Wasser und Kohlenstoff, senkt die Waldbrandgefahr und hilft, bei Starkregen den Abfluss ins Tal zu verringern.

ThüringenForst betont die besondere Herausforderung des Vorhabens: Die Holzernte erfolgt bodenschonend mit Seilkrantechnik, um die empfindlichen Moorböden zu schützen. Schon im Rahmen des Modellprojektes „Waldumbau in den mittleren, Hoch- und Kammlagen des Thüringer Waldes“ stand für das Forstamt Oberhof der Schutz und die Entwicklung des Moores durch eine gezielte Waldpflege und -entwicklung im Fokus. Das gemeinsame Vorhaben mit der Naturstiftung David ist darüber hinaus eine wesentlich umfassendere und zielführende Maßnahme.

„Die Entwicklung dieser Moorfläche liegt mir schon lange am Herzen“, betont der zuständige Revierförster Ronny Eckhardt. Durch die Holzernte kommt es zeitweise zur Sperrung des Hauptwanderweges von der oberen Wegekreuzung im Schmücker Graben bis zum Adler. Eine Umgehung empfiehlt sich direkt über den Schneekopf. Das Forstamt gibt weitere Hinweise über das Wanderportal Outdooractive.

„Wir sind sehr froh, dass uns ThüringenForst bei der Moorrenaturierung unterstützt und bereits jetzt mit dem Auflichten des Fichtenbestandes beginnt. So können wir ab dem kommenden Jahr mit weiteren Maßnahmen anschließen, um das Moor wieder besser mit Wasser zu versorgen“, erklärt Martin Schmidt, Projektleiter bei der Naturstiftung David. „Die Moore im Thüringer Wald sind zwar klein, aber in ihrer Vielzahl von großer Bedeutung für die Artenvielfalt, den Wasserhaushalt und damit auch für die Klimaanpassungsfähigkeit der Region.“ 

Hintergrund:

Bereits in den 1920er-Jahren wurde am Schmücker Graben eine Brunnenanlage zur Wasserversorgung Oberhofs errichtet. Seitdem wird das Moor in etwa drei Metern Tiefe entwässert, wobei die Anlage selbst längst nicht mehr benötigt wird. Zusätzlich entstanden in den 1930er-Jahren zahlreiche Entwässerungsgräben, um die Flächen forstwirtschaftlich nutzbar zu machen. In den 1950er-Jahren wurde schließlich großflächig aufgeforstet. Seither steht ein dichter Fichtenbestand auf dem Moorkörper, der dem Moor zusätzlich Wasser entzieht.

Die Planungsphase des Naturschutzgroßprojektes „Bäche, Moore und Bergwiesen im Thüringer Wald“ wurde von Bund und Land im Förderprogramm Chance.Natur unterstützt und im Sommer 2025 abgeschlossen. In der vorgesehenen Umsetzungsphase sollen bis 2035 im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald 75 Waldmoore renaturiert sowie das gesamte Gewässernetz naturnah gestaltet und der Erhalt von rund 1.500 Hektar Bergwiesen gesichert werden.

Kontakt für Rückfragen:

ThüringenForst: Thüringer Forstamt Oberhof, Tel.: 036842-5260, ronny.eckhardt@forst.thueringen.de

Naturstiftung David: Martin Schmidt, Tel.: 0361 710 129-20, martin.schmidt@naturstiftung-david.de

Melanie Kleinod Telefon: +49 361 710 129-22 | +49 152 09 872 603 Mail schreiben

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