Klimaschutzregion Hohe Schrecke
Klimaschutz und Naturschutz gemeinsam denken – das ist unser Ziel für die Region der Hohen Schrecke im Norden Thüringens. Parallel zum Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke werden Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur naturverträglichen Nutzung erneuerbarer Energie umgesetzt. Langfristig soll sich die Hohe Schrecke zu einer klimaneutralen Region entwickeln. Die Stiftung kooperiert dabei eng mit den Kommunen vor Ort und tauscht sich regelmäßig mit den Projektpartnern aus anderen Naturschutzregionen in Deutschland aus.
Im Rahmen des EU-Projektes „ZENAPA“ (Zero Emission Nature Protection Areas) sind bis 2026 vielfältige Klimaschutz-Maßnahmen geplant, um gemeinsam mit der Region weitere Schritte in Richtung Treibhausgasneutralität zu gehen. Unter anderem erarbeiten wir sogenannte Quartierskonzepte, in denen neben dem Energiebedarf eines Ortsteils oder Dorfes Potentiale zur Nutzung erneuerbarer Energie und zur Steigerung von Energieeffizienz sowie Maßnahmen für nachhaltige Mobilität oder Biodiversität aufgezeigt werden. Darüber hinaus führen wir Kampagnen zur Information von Privatpersonen, Kommunalvertreterinnen und -vertretern und Unternehmen zu den Themen Elektromobilität, Photovoltaik, grüne Wärmeversorgung und Bürgerenergie durch.
Eine Klimaschutzregion Hohe Schrecke kann nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort, den Gemeinden und den Landkreisen entwickelt werden. Sie alle sind die wichtigsten Projektpartner der Stiftung. Bei der Überarbeitung des Klimaschutzkonzeptes für die Region arbeitet die Stiftung eng mit der Technischen Universität Berlin und dem Bundesamt für Naturschutz zusammen. Im Rahmen des ZENAPA-Projektes gibt es neben der Kooperation mit dem Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) einen engen fachlichen Austausch mit zahleichen anderen Naturschutzregionen – wie beispielsweise dem Nationalpark Müritz oder dem Biosphärenreservat Bliesgau.
Im Idealfall sollen Synergien zwischen Klimaschutz und Naturschutz genutzt werden. Beispielsweise müssen die zahlreichen Steppenrasen und Streuobstwiesen rund um die Hohe Schrecke regelmäßig entbuscht werden. Das holzige Material kann dabei idealerweise über ein holzgefeuertes Blockheizkraftwerk Wärme für die Region liefern.
Die Nutzung von regionalen Blühmischungen als Substrat für Biogasanlagen sorgt für ein besseres Futterangebot für Insekten, schützt vor Erosion und verbessert den Boden durch Humusaufbau, was wiederum eine wichtige Kohlenstoffsenke ist.
Auch das Bauen mit Holz und Stroh oder die Dämmung von Gebäuden mit nachwachsenden Rohstoffen sorgt für eine dauerhafte Bindung von CO2. Wenn dabei außerdem auf vorhandene Fledermausquartiere geachtet wird, hilft das dem Artenschutz.
Dem Konfliktpotential zwischen Fledermausschutz und Windkraftausbau wirken wir außerdem mit dem Tool ProBat entgegen, das standortspezifische Abschaltzeiten von Windkrafträdern zur Vermeidung von Fledermaus-Schlagopfern errechnet.
Kontakt
Klimaschutzmaßnahmen in der Hohen Schrecke
Persönliche Beratung
Kontaktieren Sie uns gern, wenn Sie Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Projekten in den Bereichen Solarenergie, Nahwärme, energetische Gebäudesanierung, natürlicher Klimaschutz oder Klimaanpassung benötigen!
Projektfinanzierung BfN
Das Projekt „Klimaschutzregion Hohe Schrecke“ war im Zeitraum 2016 bis 2018 Teil eines vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Forschungsvorhabens der Technischen Universität Berlin. Mit dem Forschungsprojekt „Modellhafte Erarbeitung regionaler und örtlicher Energiekonzepte unter den Gesichtspunkten von Naturschutz und Landschaftspflege“ wurden Wege aufgezeigt, wie die Aspekte des Naturschutzes zukünftig stärker bei der Erstellung von regionalen Klimaschutzkonzepten berücksichtigt werden können. Die Naturstiftung David war mit der Hohen Schrecke Praxispartnerin.
Projektfinanzierung ZENAPA
ZENAPA (Zero Emission Nature Protection Areas) ist ein von der Europäischen Union gefördertes zehnjähriges Verbundvorhaben (2016 bis 2026), mit dem in elf Naturschutzregionen in Deutschland und Luxemburg naturverträgliche Klimaschutzmaßnahmen initiiert und umgesetzt werden sollen. Für das Gesamtvorhaben stehen 17 Mio. Euro zur Verfügung, für die Hohe Schrecke rund 1 Mio. Euro. Gut die Hälfte sind EU-Gelder, weitere Mittel fließen über die Klimaschutzförderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und über eine Förderung des Thüringer Umweltministeriums.
Naturschutzgroßprojekt
Das Projekt zur Klimaschutzregion ist eng vernetzt mit dem Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke. Mit dem Großprojekt wollen wir den naturnahen alten Wald der Hohen Schrecke und die den Wald umgebende Kulturlandschaft langfristig erhalten. Vor allem beim Erhalt der Steppenrasen und Streuobstwiesen lassen sich vielfältige Synergien mit Klimaschutzmaßnahmen nutzen. So soll das bei den regelmäßigen Entbuschungen anfallende Holz vor Ort energetisch verwertet werden. Im Rahmen der touristischen Entwicklung wird die Fahrradinfrastruktur und die Elektromobilität besonders gefördert.