Feuersalamander  © Thomas Stephan
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Naturnahe Waldbäche sind Lebensraum für den Feuersalamander

Im Thüringer Wald findet sich eine außerordentlich hohe Dichte an Fließgewässern. In den Quellbächen und Bachoberläufen lebt eine Vielzahl besonders angepasster Organismen wie Feuersalamander, Bachforelle, Groppe, Bachneunauge oder Quelljungfer. Gemeinsam mit ThüringenForst und weiteren Partnern erhielt und verbesserte die Naturstiftung David in mehrjährigen Projekten den Lebensraum Waldbach im Thüringer Wald.

Was wurde in dem Projekt erreicht?

Seit 2011 haben wir ein Gewässernetz von insgesamt rund 200 Kilometern Länge ökologisch aufgewertet. Um die Waldbäche ökologisch durchgängig zu gestalten, haben wir 39 Bauwerke beseitigt und 333 Bauwerke ökologisch umgebaut. Auf 78 Kilometern Gewässerlänge ließen wir Starktotholz einbringen, um die Gewässerstruktur zu verbessern. Standortgerechte Waldvegetation konnten wir an 50 Kilometern Gewässerufern durch die Entnahme von Fichten und die Initialpflanzung von Laubbäumen wie Erle, Berg-Ahorn und Berg-Ulme entwickeln.

Unser Engagement für Waldbäche im Thüringer Wald führen wir im neuen Naturschutzgroßprojekt Bäche, Moore und Bergwiesen im Thüringer Wald fort. Hier werden wir aufbauend auf unseren mehrjährigen Projekterfahrungen weitere 550 Kilometer Bachläufe ökologisch optimieren.

Welche Ziele wurden verfolgt?

In den drei Projektgebieten im Thüringer Wald verfolgten wir mit jeweils unterschiedlicher Schwerpunktsetzung folgende Teilziele:

  • Langfristige Erhaltung und Entwicklung naturnaher Waldlebensräume und langfristige Sicherung der Wasserqualität in Mittelgebirgsbächen und ihren Quellen insbesondere durch die Entwicklung und Förderung naturnaher Laub‐ und Mischwälder in der Aue und an den Berghängen;
  • Herstellung der Durchgängigkeit der Fließgewässer im gesamten Einzugsgebiet;
  • Erhöhung des Strukturreichtums im Gewässerbett;
  • Erhaltung und Förderung bachnaher Überflutungsbereiche;
  • Erhaltung der bachbegleitenden, artenreichen Bergwiesen;
  • Erhaltung der bachnahen Felsbereiche, Fels‐ und Blockschutthalden;
  • Erhaltung der Teiche in den Bachauen;
  • Integration von Naturschutzzielen in die forstliche Bewirtschaftung;
  • Öffentlichkeitsarbeit für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Mittelgebirgsräumen

Wer war am Projekt beteiligt?

Planung und Umsetzung der drei Teil-Projekte erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Naturschutz und Wasserwirtschaft sowie den Flächeneigentümern wie ThüringenForst und privaten Forstbetrieben.

Das Projekt an Lauter und Erle wurde von Oktober 2019 bis Juli 2022 vom Freistaat Thüringen im Förderprogramm „Entwicklung von Natur und Landschaft“ gefördert, das durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wurde.

Auch das Projekt im Einzugsgebiet der Werra wurde mit kurzen Unterbrechungen von Juni 2012 bis September 2019 vom Freistaat Thüringen im Förderprogramm „Entwicklung von Natur und Landschaft“ gefördert, kofinanziert durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Die Vorhaben am Kohlenbach förderte die Heinz Sielmann Stiftung.

Im Einzugsgebiet der Gera handelte es sich um ein Kooperationsprojekt mit der Allianz Umweltstiftung und der Umweltstiftung Michael Otto, das von November 2011 bis Februar 2020 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wurde.

 

Was war das Besondere des Waldbach-Projektes?

Mit den Projekten wurden nicht nur einzelne Gewässerabschnitte, sondern ganze Einzugsgebiete ökologisch aufgewertet.

Viele Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Qualität der Waldbäche wurden und werden schrittweise in die ohnehin geplanten Aktivitäten der Forstbetriebe integriert und damit auch teilweise von diesen finanziert. Das Projekt hat eine landes- und bundesweite Vorbildwirkung für die Integration von Naturschutzzielen in die forstliche Bewirtschaftung.

Im Rahmen der drei Teilprojekte wurde die ökologische Qualität von Waldbächen und ihren Auen verbessert. Damit wurde eine hohe Wasserqualität gesichert und der Wasserrückhalt in den Gewässeroberläufen erhöht. Das Waldbach-Projekt verband somit Aspekte des Artenschutzes mit dem Nutzen für den Menschen in Form wichtiger Ökosystem­dienstleistungen.

Martin Schmidt Telefon: +49 361 710 129-20 Mail schreiben
Jessica Pech Telefon: +49 361 710 129-82 Mail schreiben

Naturnahe Bäche für den
Feuersalamander im Thüringer Wald

Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit, Waldumbau, Einbringen von Starktotholz, Monitoring – der 9-minütige Film begleitet die Naturstiftung David bei der Verbesserung von Bächen im Thüringer Wald. Die Dokumentation zeigt, wie für den Feuersalamander und andere seltene Arten wichtiger Lebensraum wieder hergestellt und erhalten wird.

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Die Projektgebiete und Maßnahmen im Detail (interaktive Karten)

Durchgängigkeit und Vielfalt in kleinen Bächen

Finden Sie in unseren Steckbriefen Umsetzungsbeispiele und Tipps für die erfolgreiche Durchführung von Maßnahmen.

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Steckbriefsammlung_Durchgängigkeit und Vielfalt in kleinen Bächen

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Steckbrief 01_Quellrenaturierung

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Steckbrief 02_Licht und Platz schaffen

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Steckbrief 03_Erlen säen

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Steckbrief 04_Laubbäume pflanzen

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Steckbrief 05_Totholzeinbau

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Steckbrief 06_Rückbau von Querbauwerken

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Steckbrief 07_Furt statt Durchlass

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Steckbrief 08_Rechteckdurchlass

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Steckbrief 09_Stahlbetonplatte auf Trockenmauer

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Steckbrief 10_Rohr in Bachsohle einbinden

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Steckbrief 11_Sohlanhebung an Abstürzen

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Steckbrief 12_Teich im Nebenschluss

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Steckbrief 13_Durchströmtes Flachgewässer

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Flyer_Durchgängigkeit

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