Moor im Thüringer Wald  © Thomas Müller

Wasserspeichernde Moore im Thüringer Wald

Die zahlreichen kleinen Moore im Thüringer Wald wurden in der Vergangenheit häufig trockengelegt. Die dafür angelegten Grabensysteme und Entwässerungsanlagen sind heute meist noch vorhanden und aktiv. Damit geht wichtiger Lebensraum und Wasserspeicher verloren und CO2 wird fortwährend freigesetzt. Ziele des Projektes im Bereich der Moore sind der Erhalt und die Wiederherstellung vor allem der quellwassergespeisten kleinen Moorflächen mit entsprechender standortgerechter Moorvegetation und Speichervermögen.

Wo liegen die Schwerpunkte im Bereich der Moore?

Der Rückbau der Entwässerungsanlagen und die Wiedervernässung von etwa 75 Moorstandorten im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald bilden den wesentlichen Schwerpunkt der Maßnahmen. In Abwägung mit den Schutz- und Nutzungsinteressen für die angrenzenden Bereiche werden Entwässerungen von Moorkörpern und Begradigungen der Quellbäche zurückgebaut oder verschlossen, damit das Wasser wieder langfristig auf den Flächen gespeichert werden kann. Stellenweise fördern wir die Entwicklung standortgerechter Moorwälder, um die ökologische Funktion der Moore zu verbessern.

Welche ökologische Bedeutung haben die Moore im Thüringer Wald?

Die relativ kleinfächigen Moore im Thüringer Wald sind gebietstypische Ökosysteme für das niederschlagsreiche Mittelgebirge. Im UNESCO-Biosphärenreservat machen sie ca. drei Prozent der Gesamtfläche aus.

Moore entstehen in Form von Torfbildung mithilfe der Pflanzen, die auf ihnen wachsen, insbesondere der Torfmoose (Sphagnum spec.). Gemeinsam halten sie große Mengen an Regenwasser zurück, was wiederum ihr eigenes Wachstum anregt. Aufgrund der wassergesättigten Schicht werden abgestorbene Pflanzenteile kaum abgebaut und der Torf / das Moor wächst weiter an. Für den Wasserhaushalt der Region spielen Moore somit eine tragende Rolle. Da dieser Lebensraum besondere Ansprüche fordert, haben sich hier hochspezialisierte Lebensgemeinschaften entwickelt.
 

Welche Funktionen erfüllen die Moore hinsichtlich des Klimawandels?

Intakte Moore können etwa fünfmal mehr Kohlenstoff pro Quadratmeter speichern als Wälder. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag, wenn es darum geht, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu reduzieren. Wenn auch die verhältnismäßig kleinen Moorflächen im Thüringer Wald in ihrer Wirkung für den Klimaschutz nicht vergleichbar sind mit den großflächigen Feuchtgebieten im Norden oder Süden Deutschlands, so erfüllen sie doch eine wichtige Funktion für die Klimaresilienz der Region: In Hinblick auf die zunehmende Trockenheit und Häufung von Starkregenereignissen dienen sie als wichtige Wasserspeicher im Gebiet, die wie ein Schwamm wirken und die kühlende Feuchtigkeit nur nach und nach an ihre Umgebung abgeben.

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Ziele & Maßnahmen

Entwässerung stoppen

Nur ein nasses Moore kann seine ökologischen Funk­tionen erfüllen und Lebensraum für hoch­spezialisierte Arten bieten. Um die dauerhafte Entwässerung der Moorkörper zu stoppen, ver­schließen wir Entwässer­ungs­gräben und bauen aktive Anlagen unter Berücksichtigung angrenzender Nutzungen zurück.

Wiedervernässung fördern

Bei vielen der Moorkörper im Projektgebiet handelt es sich um Durchströmungsmoore. Sie benötigen ein hohes und gleichmäßiges Grundwasserangebot. Durch die entsprechende Gestaltung der Quell- und Bach­bereiche fördern wir die Wiedervernässung dieser Moorkörper.

Moorwälder entwickeln

Mit der Förderung standortgerechter Moorwälder stärken wir die Übergangsmoore und schaffen positive Lebensraumbedingungen für typische Arten wie das Torfmoos. Dazu lichten wir an geeigneten Stellen die gepflanzten Fichtenkulturen auf und nehmen Initialpflanzungen vor.

Unsere Förderer und Partner