Initialpflanzung von Laubbäumen  © Naturstiftung David

Die Mischung macht‘s

Erle, Esche, Ahorn, Buche und Tanne bilden die naturnahen Waldbestände der Bachtäler im Thüringer Wald. An ausgewählten Bächen werden Fichten gefällt, damit sich diese natürliche Baum­artenmischung wieder einstellt.

Monotonie schadet

Abhängig von der Höhenlage können die Anteile an Laubbäumen im Thüringer Wald schwanken oder einzelne der genannten Arten ganz fehlen. In den Kammlagen gehört die Fichte mit zur natürlichen Vegetation, allerdings nicht in Reinbeständen.

Eng stehende Fichten verdunkeln den Waldboden. Ihr dichtes Kronendach lässt auch nur wenig Regen oder Schnee hindurch, so dass am Boden oft nur wenige Gräser, Kräuter oder Sträucher wachsen. Großflächige Fichtenbestände führen zudem durch den Einfluss auf den Boden zu einer Versauerung des Bachwassers.

Treibstoff Laub

Pflanzenteile und Blätter der Laubbäume, die in das Gewässer fallen, sind die Nahrungsgrundlage der Lebensgemeinschaft im Quellbach und im Bachoberlauf. Von Fichtennadeln können sich nur sehr wenige Tiere ernähren. Die meisten kleinen Bachkrebsarten, Köcher-, Stein- und Eintagsfliegenlarven leben vom Falllaub der Erlen, Buchen, Eschen oder bachnahen Sträucher. Fehlen diese Kleintiere, finden auch die Räuber der Bäche – Feuersalamander, Libellen oder Fische – keine Nahrung.

Fällen und Pflanzen

Baumfällungen sorgen dafür, dass der Anteil der Fichten an der Vegetation deutlich abnimmt. Die Beseitigung der Nadel­bäume kann anfangs als große Störung erscheinen. Licht und Niederschlag, die verstärkt auf den Waldboden gelangen, sorgen jedoch schnell dafür, dass sich eine neue, üppige und natürliche Bodenvegetation entwickelt. Junge Pflanzen der typischen Laubbaumarten des Thüringer Waldes werden dabei besonders gefördert.

Dort wo solche Laubbäume fehlen und sich auch nicht von alleine ansiedeln können, werden Gruppen der gewünschten Laubbaum-Arten gepflanzt.

Die Maßnahmen im Detail

Licht und Platz schaffen

ThüringenForst oder die privaten Waldbesitzer schaffen an den Gewässerufern in Abstimmung mit der Naturstiftung David Licht und Platz für Laubbäume. Fichten werden dabei fast vollständig entnommen. Eventuell vorhandene Laubbäume werden dagegen erhalten und freigestellt.

Erlen säen

Die Schwarz-Erle ist eine typische Art der Auen von Mittelgebirgsbächen. Erlen lassen sich sehr einfach und preiswert aussäen. Dies funktioniert allerdings nur wenn offene Bodenbereiche ohne Bewuchs vorhanden sind, wie sie z. B. nach Baumaßnahmen auftreten.

Laubbäume pflanzen

An vielen Gewässerabschnitten sind keine oder zu wenig Laubbäume vorhanden, damit in kurzer Zeit ein naturnaher Uferbewuchs entstehen kann. Hier werden Erlen, Ahorn und weitere typische Laubbaumarten angepflanzt. Teuer und aufwändig, aber sehr wichtig ist ein Schutz gegen den Verbiss durch Wild.

Die Maßnahmen im Detail: Interaktive Karten

Alle Maßnahmen in den Projektgebieten sind in interaktiven Karten verortet und beschrieben.